Bundesverband Alternative Investments e.V. (BAI)

BAI veröffentlicht Studie: “German Insurance Companies 2024: Sophisticated Investors in the Global Alternatives Market”

Die aktuelle Zinsentwicklung und das geopolitische Umfeld gehen auch an Versicherungsunternehmen als institutionelle Investoren nicht spurlos vorbei. Eine aktuelle Analyse bietet auf Basis quantitativer und qualitativer Forschung ein Update zur Rolle alternativer Investments für deutsche Versicherungsunternehmen und zeigt aktuelle Trends auf.

 

14. November 2024

Ein höherer Anteil deutscher Versicherer als andere Investoren ist in alternative Anlageklassen investiert und verfügt häufig bereits über mehr Erfahrung und spezialisierte Teams. Aufgrund des bereits weiter fortgeschrittenen Aufbauplans bei Alternatives-Portfolios existieren jedoch Hemmnisse für weitere Erhöhungen der Allokation. Herausforderungen sind unter anderem Regulierung, Illiquidität, langfristige Kapitalbindung und Bewertungsprobleme. Trotz dessen bleiben die Aussichten überwiegend positiv und die Regulierung bietet genug Spielraum, dass weiterhin mehr Versicherungsunternehmen ihre Allokation erhöhen als reduzieren wollen.

Im Vergleich zu internationalen Mitbewerbern wollen deutsche Versicherer eher die Allokation in Infrastructure-Equity und -Debt erhöhen, während sie Engagements in Immobilien eher reduzieren. Erst- und Rückversicherer verfolgen aufgrund regulatorischer Vorgaben und Strategien unterschiedliche Ansätze: Rückversicherer nutzen flexiblere Regeln für Equity-Investments, wie in Private Equity, wohingegen Erstversicherer eher auf Debt-Assetklassen wie Infrastructure-Debt und Real Estate Debt setzen, um stabile Erträge zu erzielen.

BAI Geschäftsführer Frank Dornseifer ordnet die Bedeutung von Versicherungsunternehmen bezüglich Infrastruktur ein: „Die aktuelle und zukünftige Allokation der Versicherungsunternehmen im Segment Infrastruktur ist in zweierlei Hinsicht von großer Bedeutung. Zum einen signalisiert die Branche deutlich, dass sie als relevante Investorengruppe für die Finanzierung der nachhaltigen Transformation bzw. Energiewende zur Verfügung steht. Zum anderen wird deutlich, wie wichtig es ist, dass laufende Gesetzgebungsverfahren wie das Zukunftsfinanzieurungsgesetz II, das Betriebsrentenstärkungsgesetz II und natürlich das Fondsmarktstärkungsgesetz schnell verabschiedet werden müssen. Denn diese sind Grundlage für weitere und effizientere Investitionen im Bereich Infrastruktur. Hier ist nicht nur die alte Ampelkoalition, sondern auch die Opposition gefordert, an konstruktiven Lösungen mitzuwirken, auch damit die Energiewende gelingen kann.“

Florian Bucher, BAI Marktanalyst, beobachtet: „Im internationalen Vergleich setzen deutsche Versicherer verstärkt auf Infrastrukturinvestments. Dies bietet eine solide Basis dafür, dass institutionelle Investoren zur digitalen und nachhaltigen Transformation der deutschen Wirtschaft beitragen können. Es muss jedoch bedacht werden, dass Deutschland im globalen Kapitalmarkt um Investitionen konkurriert und die Anlagen deutscher Versicherer nicht zwangsläufig in deutsche Infrastrukturprojekte fließen. Hier gilt es weiter, Deutschland als Investitionsstandort attraktiver zu machen, um das Potenzial des Kapitals deutscher Versicherer bei der Wirtschaftstransformation in Deutschland besser auszuschöpfen.“

Die BAI Studie „German Insurance Companies 2024: Sophisticated Investors in the Global Alternatives Market“ kann unter dem nachfolgenden Link heruntergeladen werden.

Studie

Pressemitteilung

 

Pressekontakt:
Bundesverband Alternative Investments e.V. (BAI)
Frank Dornseifer
Managing Director
Poppelsdorfer Allee 106
53115 Bonn
Tel.: +49 (0)228-96987-50
dornseifer@bvai.de
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